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Attraktiv und bombensicher

Darmstädter Rechenzentrum

Letzter Schliff für Deutschlands sicherstes Datacenter

Das neu eröffnete Darmstädter Rechenzentrum (DARZ) dürfte in Sachen baulicher Sicherheit den höchsten Standard in ganz Deutschland aufweisen: Es befindet sich im ehemaligen Tresorgebäude der Hessischen Landesbank. Auch bei der physikalischen Infrastruktur im Rechenzentrum selbst kommen hochwertige Komponenten zum Einsatz, darunter maßgefertigte Racks von Schäfer IT-Systems.

Seit Anfang 2014 betreibt die DARZ GmbH das erste Colocation-Rechenzentrum Darmstadts. Das Unternehmen, dessen Name sich von seinem Darmstädter Rechenzentrum herleitet, bietet Datacenter-Dienstleistungen von Server-Housing über Hosting bis Managed Services an. Nur etwa 30 Kilometer entfernt vom Hauptcampus von DE-CIX, dem größten Internet-Austauschknoten der Welt, bietet der Standort Darmstadt Kunden aus aller Welt beste Voraussetzungen für Accelerated-Access-Anwendungen.

Rechenzentren gibt es aufgrund der Nähe zum DE-CIX-Knoten viele im Großraum Frankfurt. Das DARZ nimmt allein schon aufgrund seiner Architektur eine Sonderstellung ein. Dominieren unter modernen Datacentern nüchterne Zweckbauten, so überrascht das DARZ-Gebäude durch einen interessanten Grundriss und elegante, von viel weißer Farbe und Glas geprägte Fassaden.

Höchstmaß an baulicher Sicherheit

Die scheinbare Transparenz mag auf den ersten Blick überraschen, gerade im Hinblick auf die Zugangskontrollen, die gerade in Colocation-Rechenzentren von vitaler Bedeutung sind. Was man den Glasflächen nicht ansieht: Sie sind nicht nur kugelsicher, sondern auch granatenfest. Denn errichtet wurde das Gebäude in den späten 1980er-Jahren für rund 55 Millionen D-Mark als Tresorgebäude der Hessischen Landeszentralbank – noch unter dem Eindruck von Kaltem Krieg und RAF-Terrorismus. Von 1988 bis 2005 lagerten in dem Dienstgebäude der Landeszentralbank die Gold- und Bargeldreserven des Bundeslandes Hessen. Der Tresorbereich ist als „Gebäude im Gebäude“ ausgeführt, sodass er auch bei einem Erdbeben oder beim Auffahren eines sprengstoffgefüllten Fahrzeugs auf die Außenfassade intakt bleiben würde. Unter dem Gebäude befindet sich ein ehemaliger Atomschutzbunker. Er bietet heute beste Bedingungen für die langfristige Archivierung von Tape-Backups.

2010 erwarb die DARZ GmbH das Gebäude mit einer Bruttogesamtfläche von rund 8000 Quadratmetern mit dem Ziel, darin ein High-End-Rechenzentrum zu schaffen. Es begann ein aufwendiger Umbau mit einem Volumen von rund 25 Millionen Euro. Er sollte die architektonische Eleganz des Gebäudes erhalten, zugleich aber dem hohen Sicherheitsstandard des Gebäudes gleichermaßen hohe Standards für Betriebssicherheit und Datenschutz zur Seite stellen. Nach Abschluss der letzten Bauabschnitte ist das Darmstädter Rechenzentrum seit 2014 im produktiven Betrieb. Mit 2400 Quadratmetern vermietbarer IT-Fläche und 2900 Quadratmetern für die Rechenzentrums-Infrastruktur ist es das größte Datacenter in der hessischen Großstadt. Eher untypisch, aber angesichts der mehrfach preisgekrönten Architektur des Gebäudes naheliegend: Die Büros der DARZ GmbH und weitere vermietbare Büroflächen befinden sich unter demselben Dach. Während die äußere Textur des Gebäudes komplett erhalten wurde, veränderte der neue Eigentümer die Aufteilung der Innenräume, um sie dem neuen Nutzungszweck anzupassen.

Die drei Säulen der Sicherheit

Hohe bauliche Sicherheit geht im DARZ mit einem Höchstmaß an Datenschutz und Betriebssicherheit einher. In Bezug auf die Rechtssicherheit beim Datenschutz profitieren DARZ-Kunden allein schon von der Tatsache, dass das Unternehmen als rein deutsche Körperschaft den eher strengen Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG), nicht aber z.B. dem US-amerikanischen Patriot Act unterliegt. Für deutsche Unternehmen, die ebenfalls die BDSG-Standards einhalten müssen, hat die Auftragsdatenverarbeitung bei DARZ also unmittelbare Compliance-Vorteile. Doch auch Datensicherheit spielt sich nicht nur auf der Ebene von gesetzlich vorgeschriebenen Workflows und Security-Software ab. Für den Schutz vor Datendiebstahl und Sabotage ist auch der bauliche Schutz in Verbindung mit einer umfassenden Videoüberwachung schon im Außenbereich des Gebäudes ein großes Plus.

Der beste Schutz gegen Gefahren von außen ist jedoch nutzlos, wenn es im Inneren des Rechenzentrums zu Problemen kommt. Betriebssicherheit und Hochverfügbarkeit aller Systeme sind daher das A und O jedes Sicherheitskonzepts für Datacenter. Mit Abschluss des letzten Bauabschnitts unterzieht sich das DARZ einer Zertifizierung als betriebssicheres Rechenzentrum nach TÜV Rheinland CAT III+ (das bedeutet eine Verfügbarkeit von 99,982 Prozent). Damit erfüllt es auch die Anforderungen der Verfügbarkeitsklasse 3 gemäß DIN EN 50600.

Diesen hohen Standard erreichte das DARZ durch die konsequente Schaffung von Redundanzen. Gängiger Marktstandard ist die redundante Ausführung bei den Hauptgewerken der Rechenzentrumsinfrastruktur, also Stromversorgung und Klimatechnik. Im DARZ sind aber auch sämtliche Leitungstrassen sowie die Racks für die Gebäudeleittechnik doppelt ausgeführt und werden kreuzungsfrei voneinander geführt. „Damit ist unsere Darmstädter Infrastruktur europaweit einzigartig“, betont Jevgenij Peyss, Projektmanager bei der DARZ GmbH. Bei der Auswahl aller Infrastruktur-Komponenten, vom Notstrom-Dieselmotor bis zum Kältekompressor, setzte der Bauherr, soweit möglich, die in Sachen Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit marktführenden Produkte ein.

Kühle Eleganz

Der Einsatz von energiesparender Technologie ist für das Konzept des DARZ von entscheidender Bedeutung. Möglichst geringe Stromkosten, gerade auch im Hinblick auf die künftig noch wachsende Auslastung des Datacenters, sind lebenswichtig für den wirtschaftlichen Betrieb einer Colocation-Installation. Einen wichtigen Beitrag zum Stromsparen leistet die Klimaanlage: An den meisten Tagen des Jahres gewährleistet indirekte freie Kühlung die Klimatisierung der Server-Racks. Die zusätzlichen Kompressoranlagen sind so ausgelegt, dass man die Kälteleistung in sehr kleinen Schritten zuschalten kann. Dadurch wird eine Überversorgung und somit Energieverschwendung ausgeschlossen.

Um eine möglichst präzise Führung der Kalt- und Warmluftströme zwischen den Server-Racks zu gewährleisten, setzt das DARZ auf Kaltgangeinhausungen von Schäfer. Damit wird eine unerwünschte Vermischung von kalter und warmer Luft vermieden, was den Wirkungsgrad der Klimaanlage erhöht.

Die 2400 Quadratmeter IT-Fläche im DARZ sind in elf separate Brandschutzabschnitte von 55 bis 450 Quadratmeter unterteilt. Die einzelnen Module sind auch unterschiedlichen Servicearten des DARZ zugeordnet. Um die vorhandene Stellfläche optimal mit Racks zu besetzen, stellte sich eine Rackbreite von 700 Millimetern als ideal heraus. „Wir hatten für die Racks bereits Gespräche mit anderen großen Herstellern geführt“, erinnert sich Jevgenij Peyss. „Es stellte sich dann aber heraus, dass keiner diese Racks in einer anderen Breite als den gängigen 800 Millimetern als Standard führt.“

Einzigartige Kundenlösung

Bei der Suche nach Alternativen wurde die DARZ GmbH bei SCHÄFER IT-Systems fündig. 700 Millimeter breite Racks samt passender Lösungen für die Kaltgangeinhausung gehören dort zum Standardprogramm. Durch die Synergien mit anderen Bereichen der SCHÄFER WERKE ist SCHÄFER IT-Systems jedoch auch in der Lage, kundenspezifische Designs zu entwickeln und schnell umzusetzen. Damit ließen sich auch die anderen Vorgaben des DARZ erfüllen. „Wir wünschten uns weiß lackierte Racks, um das besondere Erscheinungsbild unseres Gebäudes auch im Rechenzentrum selbst aufzugreifen“, so Peyss. Weitere Merkmale, die SCHÄFER speziell für das DARZ umgesetzt hat, tragen zum hohen Sicherheitsstandard des Datacenter bei. Die Racks verfügen über einen Eingriffsschutz, sodass von außen keine Teile abgeschraubt werden können. Geöffnet werden sie mit einem Zahlenschloss – ideal für Colocation-Zwecke, weil jeder Kunde nur einen Zugangscode zu seinem Rack erhält. Mitarbeiter des DARZ können im Notfall auf alle Racks mit einem Generalschlüssel zugreifen, der aber das Gebäude niemals verlässt.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Produkten und der termingerechten Lieferung der Racks und Einhausungen“, betont Jevgenij Peyss und resümiert: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit SCHÄFER IT-Systems und sehen auch in Zukunft eine sehr positive Entwicklung für unsere Kooperation.“ Nachdem die ersten Racks installiert sind, werden nun sukzessive alle Module des DARZ mit den kundenspezifischen Schäfer-Racks bestückt. Im vollständigen Ausbau wird Deutschlands derzeit wohl sicherstes Datacenter bis zu 1000 Racks beherbergen.  

 

www.schaefer-it-systems.de

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Christina Fuss

Marketing